Neue Rekordmarken bei E-Bikes

Der E-Bike-Umsatz 2022 knackte erstmals die Milliardenmarke und macht bereits 74 Prozent des Gesamtumsatzes mit Fahrrädern aus. Auch E-Dienstfahrräder und -Lastenräder legten kräftig zu. Der Boom sollte 2023 weiter anhalten – vor allem bei Cargo-Bikes und Falträdern gibt es noch viel Luft nach oben.

Jedes zweite in Österreich verkaufte Fahrrad war 2022 ein E-Bike. Insgesamt 506.000 Fahrräder wurden von der Industrie an den Sport- und Fahrradfachhandel verkauft – ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber 2021.

E-Bikes erzielten mit einer Absatzmenge von 246.728 Stück (plus 11 Prozent) zwar „nur“ 49 Prozent Marktanteil, doch ein Blick auf die Umsatzzahlen verdeutlicht die Bedeutung der hochqualitativen, aber auch deutlich teureren Elektrofahrräder für die Branche. Von 1,39 Mrd. Euro Gesamtumsatz am heimischen Fahrradmarkt, entfielen 2022 bereits 1,03 Mrd. auf E-Bikes, eine Steigerung von 36 Prozent zum Vorjahr.

Förderungen als Kaufanreiz

Ausschlaggebend für anhaltenden Boom bei E-Bikes waren zuletzt einerseits die gestiegene Nachfrage nach höherwertigen und teureren Modellen, zum anderen aber auch der positive Trend bei elektrisch betriebenen Dienstfahrrädern, Lastenrädern und Falträdern. Steuerliche Vergünstigungen bei Dienst-E-Bikes, andere E-Mobilitätsförderung und der Trend zu klimafreundlichen Kaufentscheidungen wirken als treibende Kräfte in diesem Sektor.

Starker Trend zu E-Transportbikes und Falträdern

Die Absatzzahlen bei E-Transportfahrrädern haben sich gegenüber dem Vorjahr zum zweiten Mal in Folge nahezu verdoppelt, 2022 wurden 4.223 E-Cargo-Bikes verkauft (plus 89 Prozent). Auch bei Falträdern gab es zuletzt ein kräftiges Plus von 63 Prozent (3.917 Stück), das Wachstumspotenzial ist aber noch lange nicht ausgeschöpft.

Das Klimaschutzministerium (BMK) hat mit seiner aktuellen Förderoffensive weitere Kaufanreize geschaffen. Jetzt können auch Privatpersonen, Betriebe, Vereine und Gemeinden von einer erhöhten Förderung für (E-)Transporträder profitieren. Und erstmals wird auch die Anschaffung eines Faltrades – mit oder ohne E-Antrieb – gefördert. 600 Euro pro Bike werden dafür bereitgestellt, Fördervoraussetzung für Privatpersonen ist der Besitz einer Jahresnetzkarte für öffentliche Verkehrsmittel.

Stimmungshoch im Fahrradhandel

Die Stimmung im Handel ist entsprechend positiv, wie eine Umfrage der ARGE Fahrrad und des VSSÖ (Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs) bestätigt. Rund die Hälfte der Befragten aus dem Sport- und Fahrradfachhandel plant für 2023 und 2024 neue Investitionen. 20 Prozent wollen ihre Werkstätten ausbauen, 19 Prozent die Verkaufsflächen.

Insgesamt rechnet man in der Branche für 2023 mit einer Stabilisierung des Marktes und etwa gleichbleibenden Verkaufszahlen. Nach Lieferengpässen im Vorjahr sind heuer jedenfalls die Lager besser gefüllt. Abwarten muss man, wie sich die Teuerung im Jahresverlauf auf das Kaufverhalten auswirkt – durchschnittlich wurden immerhin bereits 2022 für ein E-Bike stolze 2.751 Euro (+ 23,3 Prozent) bezahlt.

Verband der Sportartikelerzeuger und Sportfachhändler Österreichs – VSSÖ:
https://www.vsso.at/

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