Richtig entsorgen – auch in Zeiten von Corona

Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und die vorrübergehende Schließung vieler Altstoffsammelstellen haben auch Auswirkungen auf die Abfallentsorgung und -verwertung. Die gesamte Recyclingbranche ist betroffen, zum Teil fehlen wichtige Sekundär-Rohstoffe. Die größte Aufgabe sieht UFH-Geschäftsführerin Marion Mitsch in der aktuellen Krise allerdings darin, die Themen Recycling und Umweltschutz nicht aus den Augen zu verlieren und die Menschen weiter für die getrennte Sammlung zu sensibilisieren.

Diszipliniert bleiben – dies gilt in Zeiten der Corona-Krise auch jetzt noch für die Entsorgung und Verwertung von Elektronikschrott und Altbatterien. Österreichweit haben bis auf wenige Ausnahmen wieder alle Altstoffsammelzentren geöffnet. Zu beachten sind jedoch die Zugangsbeschränkungen und Verhaltensregeln. Es wird daher empfohlen sich bei der jeweiligen Gemeinde oder Stelle über die derzeit geltenden Regelungen und die aktuellen Öffnungszeiten zu informieren.

Elektroaltgeräte und Altbatterien getrennt entsorgen ist alternativlos

„Auch in schwierigen Zeiten wie diesen, müssen wir umweltgerecht handeln und darauf achten, den Abfall richtig zu trennen“, appelliert Marion Mitsch, Geschäftsführerin der UFH Holding an das Verantwortungsbewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten. Vor allem bei ausgedienten Batterien hinkt die Bereitschaft zu Mülltrennung allerdings den Ansprüchen der Gesetzgebung und der Abfallwirtschaft hinterher. Immerhin kauft jeder Verbraucher in Österreich 17 Stück pro Jahr, allerdings werden nur etwa die Hälfte der Altbatterien fachgerecht entsorgt. Mitsch: „Dadurch, dass die Menschen immer noch viel mehr Zeit als sonst zu Hause verbringen, steigt auch die Nutzung von verschiedensten Elektrogeräten und damit auch der Verbrauch an Batterien und Akkus, die darin verbaut sind. Gerade deshalb und genau zu diesem Zeitpunkt wollen wir über die richtige Entsorgung von defekten Batterien und Akkus sowie kaputten Elektrogeräten aufklären.“ Hersteller oder Importeure von Geräten und Batterien nehmen an einem Sammel- und Verwertungssystem wie dem UFH teil. Pro verkauftem Gerät oder Batterie bezahlen sie einen Entsorgungsbeitrag. Das UFH kümmert sich um deren fachgerechte Sammlung und Behandlung.

Probleme für das Elektroschrott-Recycling

Die UFH-Chefin zeigt sich dennoch optimistisch, dass auch 2020 die angepeilte Recyclingquote bei Elektroaltgeräten erreicht werden, bestimmte Probleme und Engpässe für die Branche sind derzeit aber nicht von der Hand zu weisen. Elektronikabfall enthält viele Bestandteile, die – richtig verwertet – wertvolle Sekundär-Rohstoffe darstellen und in der Industrie wiederverwendet werden, zum Beispiel Metalle wie Eisen, Aluminium und Kupfer, aber auch verschiedenste Kunststoffe die wieder in Neuprodukten ihren Einsatz finden.
Auch bei Batterien ermöglichen funktionierende Sammelsysteme und moderne Verfahren sehr hohe Recyclingraten. „Über 80 Prozent einer Batterie können recycelt und wieder eingesetzt werden. Dadurch wird der Abbau von natürlichen Ressourcen reduziert“, erklärt Marion Mitsch.

Weniger Sekundär-Rohstoff-Mengen durch Einschränkungen

Fehlt der Rücklauf von Elektroschrott, fehlen auch die Sekundär-Rohstoffe. So auch auf der vom UFH 2018 ins Leben gerufenen Online-Plattform SECONTRADE, dem Marktplatz für Sekundär-Rohstoffe. SECONTRADE konnte sich binnen kurzer Zeit als Lösung für den verantwortungsbewussten, sparsamen und effizienten Umgang mit wertvollen Ressourcen und damit als Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft etablieren. Aber auch hier war mit Beginn der Corona-Krise der Rückgang im Handel spürbar.

Kein „Lockdown“ beim UFH Kühlgeräte-Recycling

Von Corona nicht verschont blieb übrigens auch die Kühlgeräte-Recyclinganlage von UFH RE-cycling im niederösterreichischen Kematen, eine der modernsten Recyclinganlagen Europas, die in normalen Zeiten 1.000 Kühlgeräte täglich verwertet und dank höchster Umwelt- und Qualitätsstandards einen wichtigen Beitrag zur Klima- und Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreichs und Europas leistet. Im März und April musste die Verarbeitungskapazität auf Grund des  reduzierten Aufkommens an Altgeräten zurückgefahren werden, mittlerweile konnte der reguläre 3-Schicht-Betrieb wieder aufgenommen werden.

Links:
https://www.ufhrecycling.at/

https://www.secontrade.com/

Weitere Branchennews