Weichenstellung für effiziente Batterien-Entsorgung

Zum Internationalen Tag der Batterien am 18. Februar ruft UFH zur umweltgerechten Entsorgung von Altbatterien auf. Die wichtigste Botschaft für alle KonsumentInnen: Altbatterien gehören nicht in den Restmüll! Für 2020 sind neue rechtliche Regelungen zu erwarten, besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entsorgung von Lithium-Ionen-Batterien gelegt.

„Batterien und Akkus – egal welcher Art – haben nichts im Restmüll verloren!“. Dieser Appell hat auch am Tag der Batterien 2020 nichts von seiner Bedeutung eingebüßt. Zum einen sind Altbatterien wichtige Sekundärrohstoffquellen, die wertvolle Rohstoffe wie Nickel, Mangan, Kobalt, Kupfer oder Lithium enthalten. Zum anderen stellen ausgediente Stromspender ein – je nach Batterie-Typ höheres oder geringeres – Sicherheitsrisiko für Mensch und Umwelt dar. Es gibt Alt-Akkus und -Batterien, die Quecksilber und andere Schwermetalle enthalten und giftige Emissionen verursachen können. Bei anderen Batterien ist die getrennte Lagerung, Sammlung und Entsorgung besonders wichtig, weil durch eine Beschädigung Kurzschlüsse und unkontrollierte Reaktionen entstehen können.

Entsorgungsbewusstsein muss geschärft werden

Abhängig von der Batterieart ermöglichen funktionierende Sammelsysteme und moderne Verfahren bei Altbatterien inzwischen sehr hohe Recyclingraten von über 80 Prozent. Dafür müssen Altbatterien aber der umweltgerechten Entsorgung zugeführt werden, was hierzulande nur eingeschränkt passiert. In Österreich kauft im Schnitt jeder Verbraucher 17 Batterien pro Jahr, doch nur 45 Prozent der Altbatterien werden gesammelt und fachgerecht verwertet. Der Rest schlummert in den Schubladen der Besitzer oder landet im Restmüll.

Händler sind zur Rücknahme verpflichtet

An den gesetzlichen Bestimmungen liegt das nicht, denn auch Händler, die Batterien verkaufen, sind zur Rücknahme verpflichtet. Geregelt ist die Pflicht zur Rücknahme und fachgerechten Entsorgung in der Batterien-Verordnung. Rund um die Sammlung, Entsorgung und Verwertung von Altbatterien gibt es allerdings noch eine Reihe weiterer rechtlicher Grundlagen, konkret auf EU-Ebene die Batterien-Richtlinie und die Recyclingeffizienzverordnung aus dem Jahr 2012, sowie auf nationaler Ebene das österreichische Abfallwirtschaftsgesetz und die Abfallbehandlungspflichtenverordnung.

Neue Rechtgrundlagen ante portas

Dieser rechtliche Rahmen muss stets an die aktuellen Bedürfnisse angepasst werden. Derzeit ist beispielsweise der Entwurf einer neuen EU-Batterien-Richtlinie in Ausarbeitung, er sollte in den nächsten Monaten vorliegen. In Österreich ist zudem die Bevollmächtigten-Regelung, die es bei Elektrogeräten schon seit längerem gibt, 2020 in nationales Recht umzusetzen.

Es gibt noch viel zu tun

Eine der großen Herausforderungen im Bereich der Batterieentsorgung ist die Erhöhung der Recyclingeffizienz bei Altbatterien. Nur so wird gewährleistet, dass recyclebare Wertstoffmengen wie Kobalt oder Lithium zurückgewonnen werden.

Derzeit liegt der Fokus bei der Entsorgung auf der Abtrennung von Schwermetallen wie Blei und Cadmium, im neuen Entwurf der EU-Richtlinie sollen jedoch auch neuere Batterien-Technologien aufgenommen werden. Mit dem Ziel, dass im Hinblick auf die Kreislaufwirtschaft künftig die Wiedergewinnung von Wertstoffen wie Kobalt, Nickel oder Lithium stärker berücksichtigt wird.

Im Brennpunkt: Lithiumbatterien

Apropos Lithium: Lithiumbatterien sind heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, sie kommen im Haushalt, im Garten, in Werkstätten, aber auch im Bereich der Medizin und Gesundheit zum Einsatz. Ihr Bedarf wird laut Marktanalysen und Prognosen in den kommenden Jahren weiter ansteigen.

Gerade bei Lithiumbatterien ist die richtige Sammlung – sei es über die Rückgabe im Handel oder bei den österreichweit über 2000 kommunalen Sammelstellen – ein wichtiger und notwendiger Beitrag, um Ressourcen zu schonen und gefährliche Reaktionen, zu denen es im Umgang mit diesen Stromspeichern kommen kann, zu vermeiden.

Zudem muss gerade bei diesem Akku-Typ die Recyclingeffizienz deutlich erhöht werden. Bei einer stofflichen Verwertung von 50 Prozent, wie sie derzeit durch die Recyclingeffizienz-Verordnung vorgeschrieben ist, kommt es zu keiner signifikanten Rückgewinnung von Lithium.

Tipps zum richtigen Umgang und zur richtigen Entsorgung für Lithiumbatterien finden Sie u.a. auf der Info-Seite der WKO (Wirtschaftskammer Österreich, Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement): https://lithium-info.at/

UFH sammelt Batterien und Akkus

Das UFH bietet für die Entsorgung von Batterien und Akkus Sammelstellen in ganz Österreich an und kümmert sich um die umweltgerechte stoffliche Verwertung. Gesammelt und entsorgt werden zum einen klassische Batterien des täglichen Hausgebrauchs. Dazu zählen u.a. moderne Lithium-Batterien wie Handy- und Notebook-Akkus sowie Knopfzellen in PCs oder Uhren. Aber auch für Industriebatterien (z.B. für Stromspeicher) bietet das UFH ein entsprechendes Service an. Details finden Sie hier.

Detaillierte Informationen zu Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung von Batterien, zur Sammlung und zu Sammelstellen finden Sie zudem auf der Homepage der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle: www.elektro-ade.at

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